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Droht die Invasion?

Der Park ist nicht als Ganzes bedroht, denn:

Erstens halten sich Biber ihrer Natur gemäß überwiegend am Wasser auf. Tatsächlich sind in mehr als zwanzig Meter Entfernung kaum noch Baumschäden im Schlosspark zu entdecken.

Zweitens bevorzugt der Biber offenkundig die naturnäheren Zonen: Während im naturnahen Südteil die Fraßspuren zahlreich sind, sucht man sie auf dem gegenüberliegenden Ufer vergeblich. Die Bäume der Allee dort sind völlig intakt. Auch am Nordkanal beschränken sich die Schäden auf das äußere Ufer. Frei von Biberschäden ist auch das Innere des Parks entlang des Mittelkanals sowie die von Hecken umfassten Bosquettes. Lediglich am Ringkanal sind einige alte Weiden benagt.

Drittens: Biber verteidigen ihre Reviere gnadenlos. Es ist daher nicht zu befürchten, dass die Biberdichte und damit der jährliche Verbiss noch wesentlich zunehmen.

Nach Einschätzung von Peter Martin, der als örtlicher Biberberater die Einwanderung der Nager seit 15 Jahren beobachtet, berühren sich im Schlosspark die Reviere zweier Biberfamilien. Ihre Lebensschwerpunkte haben sie aber weit außerhalb des Parks im Kanal bei Garching-Hochbrück, sowie im Würmkanal zwischen Wilhelmshof in Oberschleißheim und Karlsfeld. Auf ihren Streifzügen im Park haben sie auch eine Biberburg gebaut, die sie aber nur zeitweise nutzen. Sie ist nicht winterfest angelegt, also keine Hauptburg.

Allerdings gibt es einen möglichen Grund, warum die Biber den Park zurzeit vielleicht doch häufiger aufsuchen: Entlang der Kanäle außerhalb des Ortes wurden einige ihrer Burgen durch Räum- und Säuberungsaktionen des Wasserwirtschaftsamtes beschädigt.

Eine unkontrollierte Zunahme der Biberpopulation im Park ist jedoch schon deshalb nicht zu befürchten, weil Biber nur kleine Familien gründen und ihre Reviere gnadenlos gegen Neusiedler verteidigen.