Bäume ade – Anpassung an den Klimawandel?
Offener Brief
Sehr geehrter Herr Erster Bürgermeister,
sehr geehrte Frau Stadträtin, sehr geehrter Herr Stadtrat,
fassungslos haben wir der Presse entnommen, dass sich der Grundstücks- und Bauausschuss am 5.12.2022 beim Neubau der Michael-Ende-Schule endgültig für die Planungsvariante entschieden hat, bei der der größte Teil der Bäume, nämlich 120 Exemplare, davon viele unter Baumschutz, zu fällen sind.
Diese Entscheidung ist mehr als überraschend, da die Planungen bisher darauf abzielten, wenigstens den 40 Jahre alten baum- und strauchbewachsenen Wall am Münchner Ring weitgehend zu erhalten - was außerdem noch 167.000 € billiger käme.
Diesen kurzfristigen Sinneswandel kann man nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen. Sind denn an den Entscheidungsträgern die Zeichen der Zeit spurlos vorübergegangen?
Es scheint leider wieder einmal nicht zu gelingen, Aspekte von Klima- und Artenschutz mit denen von architektonischer Repräsentation und Verkehrsplanung durch umsichtige und kreative Gestaltungsideen zu vereinen.
Das Vorgehen erinnert an den damaligen Bau der FOS/BOS, für die ein Rest des ehemaligen Lohwaldrestes gerodet wurde.
Großzügige Baumfällungen ausgerechnet für Bildungseinrichtungen? Welch eine Ironie!
Wir, auch die meisten Vertreterinnen und Vertreter im Stadtrat, werden die Auswirkungen des Klimawandels noch bis zu unserem Ableben aushalten, unsere Kinder und Enkel werden die Folgen wesentlich schmerzhafter zu spüren bekommen.
Mit freundlichen Grüßen,
Bund Naturschutz, Ortsgruppe Schleißheim
Birgit Annecke-Patsch
Stellungnahme des Bund Naturschutz zum Neubau der Michael-Ende-Schule (pdf)