Zur Startseite

Das Herbstlaub raschelt schon unter den Füßen. Was ist jetzt alles im Garten zu tun? Im Umwelt-Tipp des Monats Oktober zeigt der BUND Naturschutz in München (BN) ein paar einfache Tricks, mit denen Sie den Kreislauf der Natur unterstützen können und selbst noch davon profitieren.

Mit wenigen einfachen Tricks können Gartenbesitzer jetzt ihren Garten auf den Winter vorbereiten. Ein naturnaher Garten unterstützt den Kreislauf der Natur. Er bietet vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung für die Wintermonate. Der Garten wird gesünder und die Menschen sparen dabei noch Arbeit und Kosten.

So leicht wird jeder Garten naturnah:

Nicht jedes Blatt muss entfernt werden, im Gegenteil. Eine Laubschicht unter Gehölzen und auf Beeten schadet nicht. Während des Winters finden dort Kleintiere Unterschlupf im Laub, außerdem schützt es den Boden. Bis zum Frühjahr können die Blätter langsam verrotten. Rechtzeitig zur neuen Gartensaison im Frühjahr lassen sich die Reste dann als natürlicher Dünger in den Boden einarbeiten. Für Vögel sind die Insekten im Laub eine wertvolle Winternahrung. Nur sehr dichte Laubpackungen auf Rasenflächen sollten weggeräumt werden. Unter ihnen kann das Gras verpilzen und absterben.

Für bei uns überwinternde Vögel ist das Nahrungsangebot im Winter knapp. Im Garten sind Frucht- und Samenstände eine wertvolle Nahrungsquelle. Deshalb Sträucher jetzt noch nicht abschneiden sondern möglichst bis zum Frühjahr stehenlassen. In hohlen Pflanzenstängeln überwintern auch gerne Nützlinge wie winzig kleine Wildbienen.

„Ein naturnaher Garten heißt ja nicht pure Wildnis und Nichtstun. Sondern die Pflegearbeiten so zu legen, dass sie den Nützlingen nicht schaden. Sollte der Nachbar über den vermeintlich unordentlichen Garten die Stirn runzeln, lohnt es sich, mit ihm darüber zu reden. Vielleicht macht er dann sogar mit. Allzu ordentliche und sauber gefegte Gärten sind leider eine ökologische Wüste. Auch Nützlinge, die uns im nächsten Jahr wieder helfen würden, können hier nicht überleben. Achten Sie bei der herbstlichen Gartenpflege darauf, den Tieren nicht jegliche Nahrungsquelle und Versteckmöglichkeit zu nehmen“ rät Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München.

Schneiden Sie Sträucher erst im Frühjahr außerhalb der Vogelbrutzeit bis Mitte März. Da manche Vogelarten jedoch auch zu dieser frühen Zeit im Jahr bereits mit dem Brutgeschäft begonnen haben können, ist in jedem Fall besondere Vorsicht wichtig.

Auch Baumstümpfe oder Reisighaufen in einer ruhigen Ecke sind wichtig. Nützliche Insekten und in Höhlen brütende Vögel können dort Unterschlupf finden. Mit ein bisschen Glück suchen sich auch Igel oder andere Winterschläfer den Platz zum Überwintern aus. Dann können Sie sich auch im nächsten Frühjahr wieder an den kleinen Gartenhelfern freuen. Glück hat auch, wer einen eigenen Komposthaufen aufbauen kann. Kompost auf Gemüsebeeten und unter Stauden verbessert den Boden. So wachsen die Pflanzen im nächsten Frühjahr gut. Außerdem wird damit der Einsatz von Torf unnötig. Torf ist ein elementarer Bestandteil der deutschen Moore. Moore gehören zu den bedrohten Lebensräumen. Ihr Schutz ist oberstes Ziel zum Erhalt der Biodiversität. Intakte Moore schützen auch unser Klima. In ihnen sind riesige Mengen CO2 gebunden. Auch aus Klimaschutzgründen ist es deswegen sinnvoll, keinen Torf einzusetzen.

Laubbläser oder Laubsauger sollten im Garten nie eingesetzt werden. Sie schädigen die Bodenökologie, gefährden Kleintiere, blasen Abgase in die Luft und belasten die Nachbarschaft mit erheblichem Lärm. „Auch wenn es unglaublich klingt: In den meisten Fällen geht die Arbeit mit dem Besen oder Rechen sogar deutlich schneller als mit einem Laubbläser!“, berichtet Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des BN in München aus eigener Erfahrung.