Zur Startseite

Gewusst wie: Mit Drahtnetzen und Schutzanstrichen

Die Schlossverwaltung hat bereits vieles probiert, dabei aber die Vorschläge des Biberberaters zu wenig beherzigt.

Verschiedene Schutztechniken wurden an den stattlichen Buchen am Nordkanal erprobt: Doch weder Hasendraht noch Weißteer, Buchenteer oder Dachpappe hielten den Biber zurück: Die großflächigen Verletzungen dürften für die pilzanfälligen Buchen das Ende sein. Dabei hatte der Biberberater schon frühzeitig für stabile Drahtgitter und einen Spezialanstrich mit Quarzkörnern plädiert.

Laut Schlossverwaltung sind im vergangenen Jahr bereits 5000 Euro in die Biberabwehr geflossen – nach unserer Beobachtung aber fast ausschließlich in etwa 400 Schutzhüllen aus billigem Hasendraht.

Uns stört daran weniger der Preis von über 10 Euro pro Baum, sondern vor allem die Fehlinvestition. Der Biber beißt den Hasendraht einfach durch oder streift ihn herunter. Weit wirksamer sind so genannte Estrichmatten mit zwei Millimeter Drahtstärke und fünf Zentimeter Maschenweite. Diese sind zwar teurer als Hasendraht, aber für die bisher geschützten Bäume hätte das Geld reichen müssen.

Dank einer Sonderzuweisung über weitere 5000 Euro aus der Schlösser- und Seenverwaltung im vergangenen Herbst konnte die Schleißheimer Verwaltung das vom Biberberater empfohlene Material doch noch beschaffen. Doch bis Mitte März waren lediglich einige Weiden am Ringkanal mit dem Biber-Anstrich behandelt. Bäume mit Estrichmatten suchte man vergeblich.

Für uns ist unverständlich, dass die Schlossverwaltung öffentlich klagt, sie wisse sich nicht mehr zu helfen, während das nötige Material in den Schuppen nur auf seine Verwendung wartet.